Mission mit der Jugend – ein Blick nach Europa

Schon seit einigen Jahren verstehen wir Oblaten unsere Jugendarbeit als Mission, die wir mit jungen Menschen gemeinsam gestalten. Unser Wirken beschränkt sich dabei aber nicht nur auf Deutschland, Österreich oder die tschechische Republik. Auch in anderen europäischen Ländern arbeiten unsere Mitbrüder gemeinsam mit jungen Menschen zusammen. Wir stellen euch heute drei konkrete Oblatenmissionen mit der Jugend vor: Polen, Italien und Irland.

NINIWA Polen
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Die Jugendorganisation der Oblaten in Polen heißt „NINIWA“. Das ist der polnische Name des antiken Ninives, der Ort, an dem der Prophet Jona gepredigt hat. Wie Jona versuchen auch wir, denen, die Jesus nicht kennen, das Evangelium zu verkünden. Aber gleichzeitig wissen wir, dass wir tief in unserem Herzen auch wie die alten Bewohner dieser Stadt sind – wir müssen uns selbst auch immer wieder Gott zuwenden.

Die NINIWA-Bewegung entstand 2004 als ein Angebot für Jugendliche in unseren Oblatenpfarreien in Polen. Unsere Treffen finden freitagabends statt. Wir starten immer mit einer Zeit des Gebets. Dann gibt es eine Katechese über ein Glaubensthema, die persönliche Entwicklung oder das Oblatencharisma, sowie Zeit für einen gemeinsamen Austausch und Freizeit. Außerdem feiern wir einmal in der Woche gemeinsam Eucharistie.

Die NINIWA-Gemeinschaft konzentriert sich nicht nur auf sich selbst, sondern versucht, der Pfarrei zu dienen und im Umfeld der Jugendlichen zu evangelisieren. Deshalb gibt es jedes Jahr drei Treffen auf Landesebene: zwei kleinere Veranstaltungen und ein großes Festival, das „Festival des Lebens“ in Kokotek, zu dem bis zu tausend junge Menschen aus ganz Polen kommen. In Kokotek haben wir außerdem ein Exerzitienzentrum für junge Menschen, wo wir bis zu 200 Jugendliche aufnehmen können.

Zudem organisieren wir zahlreiche Veranstaltungen für Jugendliche während des Jahres. So gibt es beispielsweise eine Gruppe von abenteuerlustigen jungen Menschen, die schon alle europäischen Länder, sowie Sibirien, Syrien, Israel und Marokko mit dem Fahrrad bereist haben. Im Rahmen unserer Freiwilligenprojekte schicken wir junge Menschen ins Ausland, z.B. in die Ukraine, nach Weißrussland, Madagaskar, Sibirien, Kasachstan, Moldawien oder nach Kanada. Dazu kommen zahlreiche thematische Freizeiten mit Tanz, Survival, Basketball, Volleyball und vielem mehr.

Unsere Hoffnung ist, dass junge Menschen durch unser Tun Jesus begegnen und ihn besser kennen lernen. Wir tun unser Bestes, um Ihn im Leben junger Menschen wirken zu lassen.

P. Patryk Osadnik OMI (Polen)

„Movimento Giovanile Construire” – Italien
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In Italien wird die Mission mit jungen Menschen in unterschiedlichen Formen gelebt. Die wichtigste Form ist unsere Jugendbewegung „Movimento Giovanile Costruire“ (MGC).

Die Jugendbewegung entstand vor etwa 30 Jahren aus dem Wunsch einiger Oblaten und einiger junger Menschen, die sich stark inspiriert fühlten, gemeinsam für die Evangelisierung im Sinne des Charismas des Heiligen Eugen von Mazenod zu arbeiten.

MGC hat ein eigenes Statut, und in Artikel 1 kann man das Wesen der Bewegung nachlesen: „MGC lässt sich vom missionarischen Charisma des heiligen Eugen von Mazenod, dem Gründer der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (OMI), inspirieren und setzt sich aus jungen Menschen zusammen, die ihr Leben in Gemeinschaft mit den Oblatenmissionaren auf die verwandelnde Kraft des Evangeliums gründen wollen.

MGC ist über ganz Italien verteilt und hat derzeit etwa 200 junge Menschen. Für jede Region gibt es einen verantwortlichen Oblaten, der für die Ausbildung der Jugendlichen sorgt und mit ihnen die Mission plant. Die Jugendlichen sind in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, die jeweils von einem Oblaten oder einem anderen Jugendlichen geleitet werden.

Die jungen Menschen der Bewegung nehmen als Protagonisten an unserer Mission teil. Je nach Ort, an dem sie leben, befassen sie sich mit unterschiedlichen Aspekten:

– sie helfen armen Menschen in Kooperation mit der Caritas oder anderen Verbände;

– sie besuchen andere junge Menschen in Schulen und Universitäten;

– sie bereiten Momente des Gebets in ihren Pfarreien vor;

– sie nehmen an Jugend- oder Volksmissionen an unterschiedlichen Orten Italiens teil;

– sie bilden jüngere Jugendliche aus.

Alles beginnt mit dem Bild, das die jungen Menschen von der Kirche haben. Sie sind bereit, sich den Herausforderungen ihrer Zeit zu stellen!

Das Herz der Bewegung sind unsere Nationaltreffen, die dreimal im Jahr in Marino stattfinden. Diese Treffen gewährleisten die Einheit der verschiedenen Gruppen und geben die Leitlinien für die Ausbildung und die Gemeinschaft mit den Jugendlichen auf nationaler Ebene vor.

P. Francesco Lugara OMI (Italien)

„Building a family“ – Mission with youth in Dublin
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Ich denke, niemand kann sagen, dass die Arbeit für und mit jungen Menschen einfach ist: Aber zweifellos ist die Mission mit der Jugend die spannendste von allen und jene, bei der man die Wirkung des Geistes Gottes besonders deutlich sehen kann.

Wir leben in einer zunehmend globalisierten und säkularisierten Gesellschaft und der Kontext der Mission mit Jugendlichen verändert sich stark. Hier in Dublin ist diese Realität keine Ausnahme. Jeden Tag dürfen wir hier neue Jugendliche aus vielen Teilen der Welt willkommen heißen. In dieser Realität versuchen wir, den jungen Menschen nahe zu sein.

Viele von ihnen finden in unserer internationalen Oblatenjugend ein Zuhause, eine Familie, neue Freunde, oder eben einfach einen Raum, in dem sie sich willkommen fühlen. Sie bringen uns die Frohe Botschaft auf eine frische, erneuerte und hoffnungsvolle Weise. In den jungen Menschen, die zu uns kommen, sehe ich persönlich ein „Zeichen der Zeit“ für die Notwendigkeit, das Reich Gottes in unserer Mitte sichtbar und erfahrbar zu machen.

Unsere Mission mit jungen Menschen ist vielfältig: Wir veranstalten Taizé-Gebete, eine Lourdes-Pilgerfahrt und posten tägliche Online-Reflexionen. Wir bieten neben Online-Treffen auch persönliche, geistliche Begleitung und Exerzitien an und ermöglichen eine lebendige Erfahrung der Sakramente.

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Gott sich in jungen Menschen auf besondere Weise offenbart. Er fordert uns immer wieder heraus, weiter zu gehen, aufs Meer hinaus zu rudern, um unser Leben beständig zu erneuern.

P. Eduardo Nuñez-Yepez OMI (Irland)